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Wissenswertes für Kleintierbesitzer

Als Kleintierbesitzer gibt es viele Dinge zu beachten, um sicherzustellen, dass Ihre Haustiere glücklich und gesund bleiben. Egal ob Sie einen Hund, eine Katze, ein Kaninchen oder ein anderes kleines Haustier besitzen, es gibt bestimmte Aspekte der Pflege und des Umgangs, die Sie kennen sollten. In diesem Abschnitt finden Sie Informationen und Tipps zu verschiedenen Themen wie Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Verhaltensproblemen und mehr. Unser Ziel ist es, Ihnen als Kleintierbesitzer eine nützliche Ressource zu bieten, damit Sie Ihre Tiere optimal versorgen können.

Operation und Narkose

Eine Operation kann für jeden Tierhalter zum Thema werden. Da mit einer Operation häufig auch viele Fragen (und manchmal auch Ängste) verbunden sind, möchten wir Ihnen hiermit eine zusätzliche Informationsquelle anbieten, was es zu beachten gibt. So können Sie als Tierhalter zum guten Gelingen einer Operation beitragen und unnötige Risiken für Ihr Tier vermeiden.

Vor einem Operationstermin kann es sinnvoll sein, Ihr Tier zu einem gesonderten Termin bei uns vorzustellen, damit wir eine eingehende Allgemeinuntersuchung durchführen können und Sie über den Ablauf und mögliche Risiken der Operation informieren können.
Im Rahmen des Termins ist u. U. eine zusätzliche Blutuntersuchung zur Abklärung der Organfunktionen zu empfehlen. Besonders für ältere Tiere oder besondere Rassen, die Risikopatienten darstellen, ist dies wichtig, damit sich der Tierarzt auf besondere Anforderungen einstellen und bei möglichen Problemen schneller reagieren kann. Bei Herzpatienten sollte außerdem der aktuelle Zustand mit Hilfe einer Röntgen-, Ultraschall- und/oder einer EKG-Untersuchung abgeklärt werden.
Im Rahmen dieser Voruntersuchung können wir Ihnen gerne auch einen Kostenvoranschlag für die Operation erstellen.

Für eine Narkose ist es wichtig, Ihr Tier in den letzten acht Stunden vor der Operation nüchtern zu halten. Nur Wasser sollte in dieser Zeit in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, um den Kreislauf stabil zu halten und ein Austrocknen zu vermeiden. Eine Ausnahme hiervon stellen Nager und Ziervögel dar: Sie dürfen vor einer Operation nicht hungern, sondern müssen weiterhin Futter und Wasser bekommen.

 

Starke Belastungen wie wildes Toben, „Kilometermärsche“ oder ausgedehnte Fahrradtouren kurz vor der Operation sollten Sie vermeiden, um den Kreislauf Ihres Tieres nicht unnötig zu belasten.

 

Medikamente, die Ihr Tier regelmäßig benötigt (z.B. Herzmedikamente), sollten weitergegeben werden bzw. nur nach Absprache mit Ihrem Tierarzt weggelassen werden, da sie wichtige Organfunktionen aufrechterhalten. Darüber hinaus ist es immer sinnvoll, wenn Sie als Tierbesitzer den behandelnden Arzt noch einmal auf spezielle Medikamente, die Ihr Tier bekommt, hinweisen.

 

Direkt vor der Operation ist bei Hunden ein ruhiger Spaziergang angebracht, damit sich das Tier noch einmal lösen kann und Anspannungen abgebaut werden. Sie selbst sollten zudem versuchen, die eigene Nervosität nicht auf das Tier zu übertragen.

Am Tag der Operation wird der Tierarzt noch einmal alle wichtigen Punkte und den Ablauf mit Ihnen durchsprechen und erneut eine kurze Allgemeinuntersuchung durchführen, um sich einen Eindruck über den aktuellen Gesundheitszustand Ihres Tieres zu verschaffen. Sollten Sie Veränderungen wie z.B. Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Einsetzen der Läufigkeit oder allgemeine Schwäche bei Ihrem Tier festgestellt haben, teilen Sie uns dies bitte mit, damit wir entscheiden können, ob der Patient narkosefähig ist.

 

Die Art der Narkose, der Narkosemittel und ihre Dosierung werden immer individuell auf Ihr Tier und die Art des Eingriffes abgestimmt, um die Belastung durch die Narkose für das Tier möglichst gering zu halten. Durch moderne Narkotika ist die Narkosetiefe gut steuerbar und schonend für das Tier, da auch lange Nachschlafphasen entfallen.


In unserer Klinik können wir Injektions- sowie Inhalationsnarkosen durchführen.

Wenn das Tier in Narkose gelegt wird, können Sie als Tierbesitzer gerne dabeibleiben, um beruhigend auf Ihr Tier einzuwirken. Über einen direkten Zugang zum Blutgefäßsystem (Venenverweilkatheter) wird die Narkose eingeleitet und anschließend die Dosis der Narkosemittel individuell an den Bedarf des Tieres angepasst. Sobald das Tier schläft, sollte der Besitzer rausgehen, um einen reibungslosen Ablauf der Operation zu ermöglichen. In der Regel können Sie zunächst nach Hause fahren und Ihr Tier später wieder abholen. Für die Aufwachphase können Sie eine Decke oder ein Handtuch dalassen, damit Ihr Tier mit gewohnten Gerüchen aufwachen kann.

Während der Narkose kontrollieren wir permanent die Atmung, das Herzkreislaufsystem sowie die Narkosetiefe. Über den Venenverweilkatheter können dem Tier Medikamente und Flüssigkeit in Form einer Dauertropfinfusion zugeführt werden, um den Kreislauf stabil zu halten.

 
Wir arbeiten immer mit größter Sorgfalt und Aufmerksamkeit, um Ihr Tier bestmöglich zu versorgen. Aus diesem Grund sind Verzögerungen bei Operationen nicht vollständig auszuschließen, so dass wir um Verständnis bitten, wenn es bei anschließenden Terminen zu Wartezeiten kommt.

 

Grundsätzlich gilt, dass Notfalloperationen immer eine Ausnahme darstellen und selbstverständlich bevorzugt behandelt werden. Die Notfalloperationen gehen immer mit einem erhöhten Narkoserisiko einher, da es sich um einen nicht länger vorher geplanten Eingriff handelt.

Wenn die Operation abgeschlossen ist, wird Ihr Tier mit Medikamenten wie Schmerzmitteln und Antibiotika versorgt und zur Überwachung der Aufwachphase in eine Box auf unserer Station gebracht.

 

Sobald das Tier sein Bewusstsein wiedererlangt hat, können sie es abholen. Allerdings sollte eine Überwachung bis einschließlich einen Tag nach der Operation gewährleistet sein.

 

Wichtig ist, dass das Tier an einen warmen, sicheren und ruhigen Ort verbracht wird, um Stress und Verletzungen zu vermeiden. Die Wärme ist wichtig, da eine Narkose die Fähigkeit zur Regulation der Körpertemperatur herabsetzt und das Tier auskühlen kann.

 

Futter und Trinkwasser sollte erst dann wieder angeboten werden, wenn das Tier vollständig erwacht ist. Häufig ist dies erst am Tag nach der Operation der Fall. Auch danach kann es noch durch Nachwirken der Narkosemedikamente vereinzelt zum Erbrechen kommen.

 

Es gibt bei einigen Hunden die Besonderheit, dass sie zu jaulen beginnen, sobald das Narkosemittel aus dem Nervensystem abflutet. Es handelt sich um eine Art Rausch durch bestimmte Narkotika. Dies ist nicht gefährlich, kann aber anstrengend für die Betreuungsperson sein.

 

Die Aufwach- und Nachschlafphase ist bei jedem Tier individuell unterschiedlich und wird durch bestimmte Faktoren beeinflusst. Dies sind Alter und Gesundheitszustand des Tieres sowie Dauer und Schwere des vorgenommenen Eingriffes. Daraus resultieren unterschiedliche Betreuungs- und Rekonvaleszenzzeiten.

 

In den ersten Tagen nach einer Operation sollten Sie Ihr Tier nicht übermäßig belasten, d.h. bei Hunden z.B. nur kurze Spaziergänge zum Lösen unternehmen.

 
Besonders wichtig ist, dass das Tier nicht an den Wunden bzw. Nähten lecken kann. Aus diesem Grund ist ein Leckschutz in Form eines Halskragens und/oder eines T-Shirts erforderlich. Durch das Lecken können in sehr kurzer Zeit schlimme Entzündungen und Wundheilungsstörungen entstehen! Deshalb sollten sie den Leckschutz bis zum Fädenziehen (i. d. R. zehn Tage nach der Operation) auf jeden Fall belassen und diesen nicht aus Mitleid mit dem Tier vorher entfernen!

 

Wenn Ihr Tier ein Verband erhalten hat, muss dieser in der Regel alle zwei Tage gewechselt werden und darf nicht nass werden. Sie sollten mehrmals täglich den Sitz des Verbandes kontrollieren. Bei Schwellungen oder Stauungen oberhalb des Verbandes muss dieser sofort aufgeschnitten und das Tier erneut vorgestellt werden.

 

Sobald Probleme entstehen, sollten Sie sich bei uns melden oder das Tier vorstellen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne für Rücksprachen zur Verfügung!

TTA-Operation beim Kreuzbandriss

Wir freuen uns, dass Sie sich die Zeit nehmen, um sich über die Operationsmethoden des Kreuzbandrisses des Hundes oder der Katze bei uns zu informieren.

Es gibt eine Vielzahl von Operationsmethoden, die alle das Ziel haben, die Stabilität des Knies wieder herzustellen, die durch den Riss des Kreuzbandes verloren gegangen ist.

Eine Möglichkeit ist es, durch einen Bandersatz oder Implantate die Funktion des gerissenen Kreuzbandes zu imitieren.

Ein völlig neuer Ansatz wurde durch Herr Slocum gewählt. Er entwickelte in den 90iger Jahren die sogenannte „TPLO“(Tibial Plateau Leveling Osteotomy).  Durch diese Operation wird die Biomechanik des Gelenkes so verändert, dass es in der Bewegung, stabil ist. Die TPLO ist eine relativ invasive Operationsmethode, da sie mit der vollständigen Durchtrennung des gewichtstragenden Knochens einhergeht.  Dadurch sind eventuell auftretende Komplikationen schwer zu beherrschen.

Aus diesem Grund führen wir in der Regel die sogenannte „TTA Rapid“ durch. die Abkürzung TTA steht für „Tibial Tuberositiy Advancement“. Bei dieser Form der Operation wird der vordere Teil des Schienbeins (Crista Tibiae) nach vorne verlagert, so dass der vermehrte Zug, den die Patellarsehne ausübt, das Gelenk in der Bewegung stabilisiert. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint diese Operation die besten Ergebnisse zu erzielen.

Sollte also Ihr Hund oder Ihre Katze einen Kreuzbandriss erlitten haben, so versuchen wir in Absprache mit Ihnen die richtige Operationsmethode für Ihr Tier zu finden, sei es die TTA oder eine der anderen etablierten Operationsmethoden.

Wenn Sie mehr Informationen zu diesem Thema oder eine individuelle Beratung möchten, sprechen Sie uns an!

Was tun wenn sich Ihr Tier kratzt? 

Zecken werden umgangssprachlich auch als Holzbock bezeichnet. Sie gehören zu den Spinnentieren (Akariden). In Deutschland kommt vor allem der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) vor. Immer häufiger trifft man jedoch auch auf die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die eigentlich in wärmeren Gefilden heimisch ist. Weitere wichtige Zeckenarten in Bezug auf Krankheitsübertragung sind die Auwaldzecken bzw. Schildzecken (Dermacentor reticulatus, D. andersoni u. D. variabilis), die allerdings normalerweise nur im Ausland vorkommen.

Zecken sind hauptsächlich von März bis Oktober aktiv und bevorzugen Wärme und Feuchtigkeit. Sie leben auf Bäumen und Sträuchern und lassen sich auf ihr Opfer herabfallen.
Dort nehmen sie ihre Blutmahlzeit ein und machen dabei die Entwicklungsstadien von der Larve zur Nymphe bis zur erwachsenen (adulten) Zecke durch, dabei wechseln sie den Wirt. Die Larvenstadien befallen vornehmlich Kleinsäuger (z. B. Mäuse) und Vögel. Die Nymphen (mit vier Beinpaaren) befallen Nagetiere (z. B. Kaninchen), Füchse und Hunde. Die erwachsenen Zecken nutzen hauptsächlich Hunde und Katzen, aber auch den Mensch als Endwirt. Nach der Blutmahlzeit lassen sich die voll gesogenen erwachsenen Weibchen wieder fallen und legen ihre Eier unter Steinen und Pflanzen ab. Nun kann ein neuer Zyklus beginnen. Die Entwicklungszeit kann bis zu drei Jahre dauern, bei günstigen Bedingungen dauert sie jedoch nur wenige Wochen. Die braune Hundezecke benötigt für ihre Entwicklung hingegen nur einem Wirt, nämlich den Hund, und kann sich deshalb auch schneller vermehren als der gemeine Holzbock. Sie lässt sich zudem einfacher entfernen, da sie sich weniger stark in der Haut verankert als Ixodes ricinus.

Durch Zecken übertragbare Krankheiten
In unseren Breitengraden sind besonders die Borreliose (Lyme Disease) und die Früsommermeningoenzephalitis (FSME) von Bedeutung. Des Weiteren kommen die hauptsächlich aus den Mittelmeerländern eingeschleppten Reisekrankheiten in Betracht. Zu den Reisekrankheiten zählen die Ehrlichiose, Canine Anaplasmose, Rickettsiose, Babesiose und die Hepatozoonose. Die Erreger dieser Krankheiten sind teilweise Bakterien (z. B. bei Borreliose), Viren (z. B. bei FSME) oder Blutparasiten (Einzeller/Protozoen z.B. bei Babesiose und Hepatozoonose).
Die Symptome der Krankheiten variieren häufig und können sehr allgemein sein wie Fieber, Apathie, Blutarmut, Lahmheiten und zentralnervöse Ausfallerscheinungen.
Erkrankt Ihr Tier, nachdem Sie im Ausland oder in Süddeutschland waren, sollten sie Ihren Tierarzt unbedingt darauf hinweisen, damit diese Erkrankungen in die Diagnostik einbezogen werden kann.
Nicht immer sind erfolgreiche Therapiemöglichkeiten vorhanden, so dass auch hier betont werden muss, wie bedeutend eine sinnvolle Prophylaxe ist!

Zeckenentfernung
Grundsätzlich gilt, dass Sie Ihr Tier, besonders im Sommer nach Spaziergängen in Wald und Wiesen, täglich nach Zecken absuchen sollten. Möglich ist es auch das Tier einmal mit einem Handstaubsauger abzusaugen. Je schneller man Zecken findet und entfernt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eine Krankheitsübertragung zu vermeiden, da die Erreger erst nach einer längeren Blutmahlzeit (24-48 Stunden) übertragen werden.
Bei der Entfernung sollte die Zecke nicht gestresst werden, da sie dann häufig noch einmal besonders viel Speichel, der die Krankheitserreger enthält, absondert. Aus diesem Grund darf kein Öl oder Klebstoff o. ä. auf die Zecke aufgetragen werden. Mit einer Pinzette, einer Zeckenzange oder den Fingern sollte die Zecke am Kopf, d.h. dort wo sie in die Haut eingedrungen ist (nicht am Körper!) erfasst und mit einer leichten Drehbewegung herausgezogen werden.
Falls der Kopf der Zecke stecken bleibt und später eine Entzündung oder eine starke Rötung an der Bissstelle entsteht, sollten Sie Ihren Tierarzt aufzusuchen. In endemischen Gebieten kann es auch sinnvoll sein eine Zecke ins Labor einzusenden und auf eventuelle Krankheitserreger zu untersuchen.

Zeckenprophylaxe
Sinn einer Zeckenprophylaxe ist das rasche Abwehren (repellieren) und Abtöten von Zecken, um eine Krankheitsübertragung zu vermeiden. Dies ist für jeden Hund und Katze, die ins Freie darf, zu empfehlen. Sie bietet zwar keinen hundertprozentigen, aber den besten Schutz vor Krankheiten, die nicht nur für das Tier, sondern auch seinen Besitzer gefährlich werden können!
Für die Zeckenprophylaxe stehen verschiedene Produkte in Form von Spot-on Präparaten oder Halsbändern zur Verfügung. Am besten bewährt haben sich Spot-on Präparate, die in kleinen Ampullen abgepackt als flüssige Lösung direkt auf die Haut zwischen den Schulterblättern (und Schwanzwurzel) aufgetragen werden können. Nach dem Auftragen verteilt sich die Substanz über die Hautoberfläche und wird in den oberen Hautschichten eingelagert. Dies geschieht in den ersten 24 Stunden. Die schützende Wirkung hält bis zu vier Wochen an und muss dann erneuert werden. Die Produkte sind gut verträglich und für Sie als Besitzer unbedenklich.
Die Spot-on Präparate sind Halsbändern vorzuziehen, da letztere meist nicht ausreichend wirksam sind und außerdem zu kahlen Stellen am Hals oder zu Verletzungen führen können.Es stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die wir in unserer Praxis anbieten. In der Regel sind es Kombinationspräparate, die auch Flöhe sowie zum Teil auch Würmer oder Milben und Stechmücken bekämpfen.

Bestimmte Produkte dürfen bei der Katze nicht angewandt werden, da ein Teil der Wirkstoffe für Katzen stark giftig sind!
Bei Katzen liegt der Schwerpunkt allerdings auch auf der Flohbekämpfung, da Borrelien-Infektionen bei Katzen bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden konnten. Katzen scheinen eine hohe natürliche Resistenz gegen diese Erreger zu besitzen.
Aus diesem Grund ist eine individuelle Beratung für Sie und Ihr Tier sinnvoll, auch in Bezug auf Ihre Reiseabsichten. Wenn Sie verreisen wollen, sollte man sich immer frühzeitig über die besonderen Reisebestimmungen in den jeweiligen Ländern erkundigen, da teilweise spezielle Behandlungen und Bescheinigungen erforderlich sind.
Wir stehen Ihnen jederzeit gerne für eine Beratung zur Verfügung!Einen zusätzlichen Schutz bietet eine Impfung gegen Borreliose. Diese kann bei Tieren mit einer nutzungsbedingten starken Zeckenexpostion (z.B. Jagdhunde) sinnvoll sein und sollte schon im Welpenalter (vor der Zeckenexposition) begonnen werden. Viele ältere Tiere besitzen schon Antikörper gegen Borrelien, was gegen eine Impfung spricht. Dies sollte in Form einer Blutuntersuchung vor einer Impfung abgeklärt werden. Auch zu diesem Thema beraten wir Sie gern.
 

Flöhe stellen auch in unserer heutigen Zeit immer noch ein Problem dar, welches Mensch und Tier belastet. Sie können zu einer regelrechten Plage werden.

Flöhe gehören zu den holometabolen Insekten und machen ebenfalls eine Entwicklung über mehrere Stadien (Eier, Larven und Puppen) bis zu erwachsenen (adulten) Flöhen durch, die nur 5% der gesamten Flohpopulation darstellen. Bei sehr guten Bedingungen wie Temperaturen zwischen 20 – 23 ° C und einer Luftfeuchtigkeit von 50 – 90 % kann die Entwicklungszeit in nur 11-16 Tagen ablaufen, sie kann aber auch bis zu ein Jahr andauern.
Für diese Entwicklung benötigen Flöhe Blut. Flöhe können an einem Tag das bis zu 20 – fache ihrer Körpergröße aufnehmen. Die Floheier (weiß und oval) werden im Fell der Tiere abgelegt und fallen dann zu Boden. Aus ihnen entwickeln sich die Puppen, die in eine sehr lange Puppenruhe verfallen können. Flöhe können lange hungern. Bei geeigneten Bedingungen, d.h. der Möglichkeit zum Blutsaugen, geht die Entwicklung weiter.
Neben dem Katzenfloh (Ctenocephalides felis) gibt es andere wie z. B. den Hundefloh (Ctenocephalides canis), den Igelfloh, den Kaninchenfloh, den Vogelfloh und den Menschenfloh (Pulex irritans).
Der Katzenfloh kommt am häufigsten bei Hund und Katze vor, da er sich am schnellsten vermehren kann.


Durch Flöhe hervorgerufene und übertragbare Krankheiten

Flöhe beunruhigen Ihr Tier nicht nur, sie können auch gefährliche und unangenehme Hauterkrankungen auslösen, da viele Tiere allergisch auf den Flohspeichel reagieren.
Durch den massiven Juckreiz beginnen die Tiere sich intensiv zu kratzen und zu belecken, wodurch eitrige Hautentzündungen (Pyodermien) entstehen können. Hauptsymptome sind Rötungen, Krusten, Schuppen und Haarausfall besonders an Rücken und Bauch und an den Gliedmaßen. Lokalisierte Entzündungen werden als „Hot Spot“ bezeichnet. Bei einer allergischen Komponente spricht man von einer Flohallergiedermatitis (FAD). Hierbei reicht auch schon ein sehr geringer Flohbefall aus, um starke Krankheitssymptome hervorzurufen.
Tiere die sowieso zu Allergien neigen (Atopiker), sind prädestiniert für die Entwicklung einer FAD.
Flöhe können neben starken Hautveränderungen aber auch Erkrankungen wie den Bandwurmbefall (Dipylidium caninum) und die Katzenkrankheit (Erreger: Bartonella henselae) übertragen. Dies kann auch für den Menschen gefährlich sein.
Bei dem Erreger der Katzenkrankheit handelt es sich um eine Rickettsienart. Diese Bakterien können durch Biss und Kratzverletzungen auf den Menschen übertragen werden. Sie vermehren sich in der Blutbahn und können in seltenen Fällen zu schweren Krankheitssymptomen führen.

Flohbekämpfung und Prophylaxe
Bei der Bekämpfung von Flöhen ist es wichtig alle Stadien der Flöhe zu erfassen, um wiederkehrende Infektionen zu vermeiden. So ist neben dem Tier eine Umgebungsbehandlung ebenfalls sehr wichtig, um vor allem Floheier in der Umgebung des Tieres abzutöten.
Für die Behandlung der Tiere stehen hier ebenfalls Spot-on Präparate, Halsbänder, Waschlösungen und Sprays zur Verfügung. Die Spot-on Präparate sind in Form der oben beschriebenen Kombinationspräparate erhältlich. Auch hier gibt es verschiedene Präparate für Hund und Katze, da bestimmte Mittel für Katzen giftig sein können!
Die Umgebungsbehandlung sollte in Form von Staubsaugen und gründlicher Reinigung aller Aufenthaltsorte (auch Autositze!) der Tiere erfolgen. Dadurch können schon 95% der Flohstadien vernichtet werden. In sehr hartnäckigen Fällen können so genannte Vernebler (Fogger) in den Räumen eingesetzt werden.
Wichtig ist auch, dass alle Tiere im Haushalt mitbehandelt werden!
Grundsätzlich ist eine ganzjährige Flohprophylaxe sinnvoll, da sich Flöhe besonders im Winter in geheizten Räumen gut vermehren können und Allergiker so vor schlimmen Hautentzündungen geschützt werden können. Bei akutem Flohbefall sollten die Tiere gleichzeitig entwurmt werden. In Bezug auf die oben beschriebenen Zoonosen ist es für Sie als Tierbesitzer wichtig, immer auf eine ausreichende Hygiene zu achten.


Auch zum Thema Flohbekämpfung stehen wir Ihnen für eine weitere individuelle Beratung gerne zur Verfügung!

Zecken werden umgangssprachlich auch als Holzbock bezeichnet. Sie gehören zu den Spinnentieren (Akariden). In Deutschland kommt vor allem der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) vor. Immer häufiger trifft man jedoch auch auf die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die eigentlich in wärmeren Gefilden heimisch ist. Weitere wichtige Zeckenarten in Bezug auf Krankheitsübertragung sind die Auwaldzecken bzw. Schildzecken (Dermacentor reticulatus, D. andersoni u. D. variabilis), die allerdings normalerweise nur im Ausland vorkommen.

Zecken sind hauptsächlich von März bis Oktober aktiv und bevorzugen Wärme und Feuchtigkeit. Sie leben auf Bäumen und Sträuchern und lassen sich auf ihr Opfer herabfallen.
Dort nehmen sie ihre Blutmahlzeit ein und machen dabei die Entwicklungsstadien von der Larve zur Nymphe bis zur erwachsenen (adulten) Zecke durch, dabei wechseln sie den Wirt. Die Larvenstadien befallen vornehmlich Kleinsäuger (z. B. Mäuse) und Vögel. Die Nymphen (mit vier Beinpaaren) befallen Nagetiere (z. B. Kaninchen), Füchse und Hunde. Die erwachsenen Zecken nutzen hauptsächlich Hunde und Katzen, aber auch den Mensch als Endwirt. Nach der Blutmahlzeit lassen sich die voll gesogenen erwachsenen Weibchen wieder fallen und legen ihre Eier unter Steinen und Pflanzen ab. Nun kann ein neuer Zyklus beginnen. Die Entwicklungszeit kann bis zu drei Jahre dauern, bei günstigen Bedingungen dauert sie jedoch nur wenige Wochen. Die braune Hundezecke benötigt für ihre Entwicklung hingegen nur einem Wirt, nämlich den Hund, und kann sich deshalb auch schneller vermehren als der gemeine Holzbock. Sie lässt sich zudem einfacher entfernen, da sie sich weniger stark in der Haut verankert als Ixodes ricinus.

Durch Zecken übertragbare Krankheiten
In unseren Breitengraden sind besonders die Borreliose (Lyme Disease) und die Früsommermeningoenzephalitis (FSME) von Bedeutung. Des Weiteren kommen die hauptsächlich aus den Mittelmeerländern eingeschleppten Reisekrankheiten in Betracht. Zu den Reisekrankheiten zählen die Ehrlichiose, Canine Anaplasmose, Rickettsiose, Babesiose und die Hepatozoonose. Die Erreger dieser Krankheiten sind teilweise Bakterien (z. B. bei Borreliose), Viren (z. B. bei FSME) oder Blutparasiten (Einzeller/Protozoen z.B. bei Babesiose und Hepatozoonose).
Die Symptome der Krankheiten variieren häufig und können sehr allgemein sein wie Fieber, Apathie, Blutarmut, Lahmheiten und zentralnervöse Ausfallerscheinungen.
Erkrankt Ihr Tier, nachdem Sie im Ausland oder in Süddeutschland waren, sollten sie Ihren Tierarzt unbedingt darauf hinweisen, damit diese Erkrankungen in die Diagnostik einbezogen werden kann.
Nicht immer sind erfolgreiche Therapiemöglichkeiten vorhanden, so dass auch hier betont werden muss, wie bedeutend eine sinnvolle Prophylaxe ist!

Zeckenentfernung
Grundsätzlich gilt, dass Sie Ihr Tier, besonders im Sommer nach Spaziergängen in Wald und Wiesen, täglich nach Zecken absuchen sollten. Möglich ist es auch das Tier einmal mit einem Handstaubsauger abzusaugen. Je schneller man Zecken findet und entfernt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eine Krankheitsübertragung zu vermeiden, da die Erreger erst nach einer längeren Blutmahlzeit (24-48 Stunden) übertragen werden.
Bei der Entfernung sollte die Zecke nicht gestresst werden, da sie dann häufig noch einmal besonders viel Speichel, der die Krankheitserreger enthält, absondert. Aus diesem Grund darf kein Öl oder Klebstoff o. ä. auf die Zecke aufgetragen werden. Mit einer Pinzette, einer Zeckenzange oder den Fingern sollte die Zecke am Kopf, d.h. dort wo sie in die Haut eingedrungen ist (nicht am Körper!) erfasst und mit einer leichten Drehbewegung herausgezogen werden.
Falls der Kopf der Zecke stecken bleibt und später eine Entzündung oder eine starke Rötung an der Bissstelle entsteht, sollten Sie Ihren Tierarzt aufzusuchen. In endemischen Gebieten kann es auch sinnvoll sein eine Zecke ins Labor einzusenden und auf eventuelle Krankheitserreger zu untersuchen.

Zeckenprophylaxe
Sinn einer Zeckenprophylaxe ist das rasche Abwehren (repellieren) und Abtöten von Zecken, um eine Krankheitsübertragung zu vermeiden. Dies ist für jeden Hund und Katze, die ins Freie darf, zu empfehlen. Sie bietet zwar keinen hundertprozentigen, aber den besten Schutz vor Krankheiten, die nicht nur für das Tier, sondern auch seinen Besitzer gefährlich werden können!
Für die Zeckenprophylaxe stehen verschiedene Produkte in Form von Spot-on Präparaten oder Halsbändern zur Verfügung. Am besten bewährt haben sich Spot-on Präparate, die in kleinen Ampullen abgepackt als flüssige Lösung direkt auf die Haut zwischen den Schulterblättern (und Schwanzwurzel) aufgetragen werden können. Nach dem Auftragen verteilt sich die Substanz über die Hautoberfläche und wird in den oberen Hautschichten eingelagert. Dies geschieht in den ersten 24 Stunden. Die schützende Wirkung hält bis zu vier Wochen an und muss dann erneuert werden. Die Produkte sind gut verträglich und für Sie als Besitzer unbedenklich.
Die Spot-on Präparate sind Halsbändern vorzuziehen, da letztere meist nicht ausreichend wirksam sind und außerdem zu kahlen Stellen am Hals oder zu Verletzungen führen können.Es stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die wir in unserer Praxis anbieten. In der Regel sind es Kombinationspräparate, die auch Flöhe sowie zum Teil auch Würmer oder Milben und Stechmücken bekämpfen.

Bestimmte Produkte dürfen bei der Katze nicht angewandt werden, da ein Teil der Wirkstoffe für Katzen stark giftig sind!
Bei Katzen liegt der Schwerpunkt allerdings auch auf der Flohbekämpfung, da Borrelien-Infektionen bei Katzen bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden konnten. Katzen scheinen eine hohe natürliche Resistenz gegen diese Erreger zu besitzen.
Aus diesem Grund ist eine individuelle Beratung für Sie und Ihr Tier sinnvoll, auch in Bezug auf Ihre Reiseabsichten. Wenn Sie verreisen wollen, sollte man sich immer frühzeitig über die besonderen Reisebestimmungen in den jeweiligen Ländern erkundigen, da teilweise spezielle Behandlungen und Bescheinigungen erforderlich sind.
Wir stehen Ihnen jederzeit gerne für eine Beratung zur Verfügung!Einen zusätzlichen Schutz bietet eine Impfung gegen Borreliose. Diese kann bei Tieren mit einer nutzungsbedingten starken Zeckenexpostion (z.B. Jagdhunde) sinnvoll sein und sollte schon im Welpenalter (vor der Zeckenexposition) begonnen werden. Viele ältere Tiere besitzen schon Antikörper gegen Borrelien, was gegen eine Impfung spricht. Dies sollte in Form einer Blutuntersuchung vor einer Impfung abgeklärt werden. Auch zu diesem Thema beraten wir Sie gern.
 

Flöhe stellen auch in unserer heutigen Zeit immer noch ein Problem dar, welches Mensch und Tier belastet. Sie können zu einer regelrechten Plage werden.

Flöhe gehören zu den holometabolen Insekten und machen ebenfalls eine Entwicklung über mehrere Stadien (Eier, Larven und Puppen) bis zu erwachsenen (adulten) Flöhen durch, die nur 5% der gesamten Flohpopulation darstellen. Bei sehr guten Bedingungen wie Temperaturen zwischen 20 – 23 ° C und einer Luftfeuchtigkeit von 50 – 90 % kann die Entwicklungszeit in nur 11-16 Tagen ablaufen, sie kann aber auch bis zu ein Jahr andauern.
Für diese Entwicklung benötigen Flöhe Blut. Flöhe können an einem Tag das bis zu 20 – fache ihrer Körpergröße aufnehmen. Die Floheier (weiß und oval) werden im Fell der Tiere abgelegt und fallen dann zu Boden. Aus ihnen entwickeln sich die Puppen, die in eine sehr lange Puppenruhe verfallen können. Flöhe können lange hungern. Bei geeigneten Bedingungen, d.h. der Möglichkeit zum Blutsaugen, geht die Entwicklung weiter.
Neben dem Katzenfloh (Ctenocephalides felis) gibt es andere wie z. B. den Hundefloh (Ctenocephalides canis), den Igelfloh, den Kaninchenfloh, den Vogelfloh und den Menschenfloh (Pulex irritans).
Der Katzenfloh kommt am häufigsten bei Hund und Katze vor, da er sich am schnellsten vermehren kann.


Durch Flöhe hervorgerufene und übertragbare Krankheiten

Flöhe beunruhigen Ihr Tier nicht nur, sie können auch gefährliche und unangenehme Hauterkrankungen auslösen, da viele Tiere allergisch auf den Flohspeichel reagieren.
Durch den massiven Juckreiz beginnen die Tiere sich intensiv zu kratzen und zu belecken, wodurch eitrige Hautentzündungen (Pyodermien) entstehen können. Hauptsymptome sind Rötungen, Krusten, Schuppen und Haarausfall besonders an Rücken und Bauch und an den Gliedmaßen. Lokalisierte Entzündungen werden als „Hot Spot“ bezeichnet. Bei einer allergischen Komponente spricht man von einer Flohallergiedermatitis (FAD). Hierbei reicht auch schon ein sehr geringer Flohbefall aus, um starke Krankheitssymptome hervorzurufen.
Tiere die sowieso zu Allergien neigen (Atopiker), sind prädestiniert für die Entwicklung einer FAD.
Flöhe können neben starken Hautveränderungen aber auch Erkrankungen wie den Bandwurmbefall (Dipylidium caninum) und die Katzenkrankheit (Erreger: Bartonella henselae) übertragen. Dies kann auch für den Menschen gefährlich sein.
Bei dem Erreger der Katzenkrankheit handelt es sich um eine Rickettsienart. Diese Bakterien können durch Biss und Kratzverletzungen auf den Menschen übertragen werden. Sie vermehren sich in der Blutbahn und können in seltenen Fällen zu schweren Krankheitssymptomen führen.

Flohbekämpfung und Prophylaxe
Bei der Bekämpfung von Flöhen ist es wichtig alle Stadien der Flöhe zu erfassen, um wiederkehrende Infektionen zu vermeiden. So ist neben dem Tier eine Umgebungsbehandlung ebenfalls sehr wichtig, um vor allem Floheier in der Umgebung des Tieres abzutöten.
Für die Behandlung der Tiere stehen hier ebenfalls Spot-on Präparate, Halsbänder, Waschlösungen und Sprays zur Verfügung. Die Spot-on Präparate sind in Form der oben beschriebenen Kombinationspräparate erhältlich. Auch hier gibt es verschiedene Präparate für Hund und Katze, da bestimmte Mittel für Katzen giftig sein können!
Die Umgebungsbehandlung sollte in Form von Staubsaugen und gründlicher Reinigung aller Aufenthaltsorte (auch Autositze!) der Tiere erfolgen. Dadurch können schon 95% der Flohstadien vernichtet werden. In sehr hartnäckigen Fällen können so genannte Vernebler (Fogger) in den Räumen eingesetzt werden.
Wichtig ist auch, dass alle Tiere im Haushalt mitbehandelt werden!
Grundsätzlich ist eine ganzjährige Flohprophylaxe sinnvoll, da sich Flöhe besonders im Winter in geheizten Räumen gut vermehren können und Allergiker so vor schlimmen Hautentzündungen geschützt werden können. Bei akutem Flohbefall sollten die Tiere gleichzeitig entwurmt werden. In Bezug auf die oben beschriebenen Zoonosen ist es für Sie als Tierbesitzer wichtig, immer auf eine ausreichende Hygiene zu achten.


Auch zum Thema Flohbekämpfung stehen wir Ihnen für eine weitere individuelle Beratung gerne zur Verfügung!

Wie muss mein Tier geimpft werden?

Die Impfung ist eine häufig durchgeführte Routinetätigkeit des praktizierenden Tierarztes. Vielfach hört man den Satz: „Unser Tier soll nur schnell geimpft werden.“
Jedoch gehört zu einer Impfung nicht nur die Spritze, sondern auch der alljährliche Gesundheitsscheck ihres Tieres und das individuelle Impfgespräch, welches dazu dient, das optimale Impfschema für ihr Tier rauszufinden oder entsprechend anzupassen. Hier spielt das Alter, die Haltung, die Art der Nutzung des Tieres (Jagdhunde, Familienhunde, Zuchttiere) sowie das Reiseverhalten des Besitzers eine Rolle.
Nicht selten erlebt man auch, dass die Besitzer fragen, ob man sein Tier überhaupt impfen muss, da doch kaum noch Erkrankungen auftreten. Aufgrund einer zunehmenden Impfmüdigkeit in der letzten Zeit, kam es jedoch schon mehrfach zu Ausbrüchen von gefährlichen Krankheiten, wie z.B. Staupe, in verschiedenen Regionen Deutschlands. Letztendlich muss jeder Besitzer selber entscheiden, ob er sein Tier impfen lässt oder nicht. Grundsätzlich gilt allerdings, dass die Impfung

nach wie vor die wichtigste Strategie ist, um das

Auftreten von gefährlichen Krankheiten zu verhindern.

 

Folgende Grundsätze können also zusammengefaßt werden:

  • Mehr Tiere impfen, das einzelne Tier nur so häufig wie nötig!
  • Eine Impfung ist die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung von Infektionskrankheiten.
  • Eine vollständige Grundimmunisierung ist die Voraussetzung für einen optimalen Schutz des Einzeltieres.
  • Jährliche Wiederholungsimpfungen sind für einzelne Krankheiten nach wie vor nötig.

Hund

Hunde sollten auf jeden Fall gegen Staupe (CDV), Parvovirose (CPV), Leptospirose (L), Hepatitis contagiosa canis (HCC) und Tollwut (T) geimpft werden. Bei diesen Krankheiten spricht man auch von Core-Kompenten der Impfung, gegen die das Tier jederzeit geschützt sein sollte. Weitere, sog. Non-Core Komponenten, die individuell angepasst werden können, sind das Canine Parainfluenzavirus (CpiV), das Canine Herpesvirus (CHV), Coronaviren (CCV), Bordetella bronchiseptica, Borreliose, Babesiose, Dermatophytose/Mikrosporie (Hautpilze) und Tetanus (Wundstarrkrampf). Welche Impfungen für Ihr Tier sinnvoll sind, kann bei einem individuellen Impfgespräch festgestellt werden. Jeder Welpe sollte jedoch auf jeden Fall mit den Core-Komponenten (Staupe, Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis und Tollwut) grundimmunisiert werden. Zur Grundimmunisierung gehören alle Impfungen in den ersten beiden Lebensjahren. Diese Impfungen sollten im Alter von 8, 12 und 16 Wochen sowie mit 15 Monaten erfolgen, da das Tier dann den besten Impfschutz im Immunsystem aufbauen kann. Alle weiteren Impfungen sind Wiederholungsimpfungen. Hierbei ist ein jährlicher Rhythmus einzuhalten, da die Impfung gegen Leptospirose („Stuttgarter Hundeseuche") keinen längeren Impfschutz aufbauen kann und es sich bei dieser Krankheit, um eine gefährliche Seuche handelt, die auch auf den Menschen übertragen werden kann. Die anderen Impfkomponenten werden dann vom behandelnden Tierarzt entsprechend hinzugefügt, so dass in der Regel jährliche eine „kleine" und alle drei Jahre eine „große" Impfung mit allen Komponenten (auch Tollwut) erfolgt. Bei Hunden, die einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind (Jagdhunde, Ausstellungstiere, Hunden aus größeren Zuchten oder Tierheimen usw.) kann evtl. ein anderes Impfschema erforderlich sein.

Katze

Die Core-Komponenten, gegen die Katzen auf jeden Fall geimpft werden sollten, sind das Rhinotracheitisvirus (Felines Herpesvirus FHV), Felines Calicivirus (FCV) und das Feline Parvovirus (FPV/FPLV). Zusammengefasst ist das die sogenannte RCP-Kombinationsimpfung, die für alle Hauskatzen, egal ob Wohnungs- oder Hauskatze, wichtig ist. Bei den freilaufenden Katzen kommt Tollwut noch als Core-Komponente hinzu. Individuell können als Non-Core-Komponenten noch die Impfung gegem das Feline Leukämie-Virus (FeLV), Feline infektiöse Peritonitis (FIP) / Feline Coronavirus (FCoV), Bordetella bronchiseptica, Chlamydophila felis und Dermatophytose/Mikrosporie zugefügt werden. Dies ist häufig insbesondere für Züchter, Tierheimkatzen, Pensionen etc. wichtig. Die Grundimmunisierung mit den Core-Komponenten (RCP und Tollwut bei den Freigängern) sollten bei den Katzen ebenfalls im Alter von 8, 12 und 16 Wochen sowie mit 15 Monaten erfolgen. Die Wiederholungsimpfungen erfolgen im jährlichen Rhythmus, wobei auch hier einzelne Komponenten wie z.B. Tollwut einen längeren Impfschutz aufbauen und somit nicht jedes Mal mitgeimpft werden müssen. Grundsätzlich sind immer die Angaben der Hersteller in der Packungsbeilage zu beachten.

Kaninchen

Unverzichtbare Core-Komponenten beim Kaninchen sind das Myxomatosevirus und das Rabbit-Haemorrhagic-Disease-Virus (RHD / Chinaseuche). Die Grundimmunisierung erfolgt hier zweimal im Alter von 4-6 sowie mit 8-10 Wochen. Die Wiederholungsimpfung gegen RHD erfolgt dann alle 12 Monate. Der Impfschutz gegen Myxomatose hält nur ca. ein halbes Jahr an. Daher erfolgt hier die Wiederholungsimpfung alle 6 Monate, wenn die Tiere in Myxomatose-gefährdeten Bezirken leben. In nicht gefährdeten Bezirken sollten die Kaninchen einmal jahrlich, möglichst im März oder April, gegen Myxomatose geimpft werden. Als Non-Core-Komponente kann in Kaninchenzuchten noch gegen Pasteurella multocida / Bordetella bronchiseptica (Kaninchenschnupfen) geimpft werden.

Die richtige Entwurmung

Unsere Haustiere nehmen fast täglich unweigerlich Parasiten auf.
Bei Hunden und Katzen, die sich im Freien bewegen, ist dies leicht nachzuvollziehen. Sie schnuppern hier und dort, haben ihre Nase in undefinierbaren Haufen oder trinken mit Vorliebe aus Pfützen oder Gräben. Mit jedem Kontakt besteht das Risiko der Parasiteninfektion.
Aber auch reine Wohnungskatzen werden regelmäßig in der Tierarztpraxis mit Wurmbefall vorgestellt. Allein durch das Profil der Schuhe werden Sand, Erde und so auch Parasiteneier in die Wohnung getragen.

Die Infektion mit sogenannten endogenen Parasiten läuft, mit kleinen Unterschieden abhängig von der Parasitenspezies, ähnlich ab.
Der Wirt, in dem Fall Hund oder Katze, nimmt die Eier oder frühe Entwicklungsstadien der Parasiten oral auf. Sie werden abgeschluckt und gelangen so in den Darm. Hier beginnen sie ihre Entwicklung. Sie durchbohren die Darmwand, durchwandern das Gewebe und gelangen so in die Blutbahn. Von hier aus erreichen sie wieder den Darm; bei einigen Spezies ist das Herz das Ziel.
Während dieser Wanderung entwickeln sie sich zu vermehrungsfähigen adulten Würmern. Ab diesem Entwicklungsstadium scheiden sie wiederum Eier aus, der Kreislauf der Infektion schließt sich.
Wieder im Darm angekommen heften sie sich an die Darmwand und schädigen den Wirt somit dreifach:

  1. Auf ihrem Weg durch den Körper durchbohren sie Gewebe und Gefäße. Eine massive Verwurmung kann zudem zu Thrombosen, also Verschlüssen der Blutgefäße, führen.
  2. Die Darmwand ist ein hochsensibles und sehr dünnes Gewebe: die Anheftung der adulten Würmer führt zu Blutungen und Substanzverlust.
  3. Parasiten ernähren sich vom Blut des Wirtes oder von wichtigen Nährstoffen und Vitaminen, diese fangen sie im Darm aus der Nahrung ab. Dem Wirt fehlen somit diese Stoffe, obwohl er sie mit der Nahrung aufnimmt.

Die regelmäßige, korrekte Entwurmung ist daher ein wichtiger Baustein der Gesundheitsvorsorge ihres Haustieres. Tiere, die sich im Freien bewegen, sollten im Abstand von 3 Monaten entwurmt werden.

Die sogenannte Wurmkur lähmt und tötet die Parasiten. Sie lassen los und werden auf natürlichem Wege über den Kot ausgeschieden. Zu Bedenken ist allerdings, dass eine Wurmkur nur die zum Zeitpunkt der Entwurmung im Organismus vorhandenen Parasiten eliminiert. Eine Wurmkur hat keine Langzeitwirkung, d.h. mit der nächsten Wurmeieraufnahme nach der Entwurmung geht der Kreislauf wieder von vorne los.

Die Wirkstoffe einer Wurmkur schädigen nur den Parasiten, nicht den Wirt und sind in der Regel sehr gut verträglich. Mit einer Ausnahme: Unter den Collies und verwandten Rassen gibt es Tiere aus bestimmten Zuchtlinien, die einen Gendefekt aufweisen (MDR1-Gen). Diese Tiere vertragen nicht alle Wirkstoffe. Es gibt aber auch für Hunde dieser Rassen gut verträgliche und wirksame Wurmkuren. Aus diesem Grund raten wir Ihnen dringend, das Entwurmungsregime Ihrem Tierarzt zu überlassen. Er weiß, welche Wirkstoffe für Ihren individuellen Hund die richtigen sind und achtet darauf, dass diese auch regelmäßig gewechselt werden. Nur so lassen sich Resistenzen innerhalb der Parasitenpopulationen verhindern.

Für den Hund gibt es die Wurmkur in Form von Tabletten. Die Katze kann mittels Tablette, Paste oder Spot-on-Präparaten entwurmt werden.

Diabetis mellitus

Der Blutglukosespiegel (Blutzuckerspiegel) wird durch das Hormon Insulin in engen Grenzen gehalten. Nach der Nahrungsaufnahme steigt der Glukosewert (Zuckerwert) im Blut physiologisch (normal) an, woraufhin das Pankreas (die Bauchspeicheldrüse) Insulin ausschüttet. Dieses bindet sich an Rezeptoren von Zellen des Körpers. Nur so kann der Energielieferant Glukose in die Zellen aufgenommen werden.


Bei einem an Diabetes mellitus erkrankten Tier wird zu wenig Insulin ausgeschüttet. Fehlt die Ausschüttung des Insulins, zirkuliert die Glukose weiter im Blut. Sie kann zum einen nicht in die Zellen aufgenommen werden, fehlt hier also, zum anderen schädigt eine hohe Glukosekonzentration im Blut den Körper in mehrerer Hinsicht:

 

  1. Die überschüssige Glukose wird zum Teil über den Urin ausgeschieden. Dies führt zu einem vermehrten Trinken (und daraus resultierend vermehrtem Harnabsatz) des Tieres. Dies ist ein typisches Symptom des Diabetes.   
  2. Da der Energielieferant Glukose nicht in die Zellen aufgenommen werden kann, kommt es trotz einer eigentlich ausreichenden Nahrungsmenge zu einer Energiemangelsituation. Durch übermäßigen Appetit wird (erfolglos) versucht dieses zu kompensieren. Der Gewichtsverlust trotz übermäßigen Fressens ist ein weiteres häufiges Symptom des Diabetes.  
  3. Durch die Energiemangelsituation des Körpers werden Fettsäuren aus den Fettdepots freigesetzt. Insulin ist an diesem Vorgang normalerweise beteiligt. Aufgrund des Insulinmangels ist der physiologische Vorgang des Fettabbaus gestört und der Stoffwechsel entgleist. Endprodukt des Fettabbaus eines an Diabetes erkrankten Tieres sind hohe Mengen sogenannter Ketonkörper. Der Organismus übersäuert. Dies kann schnell zu einem lebensbedrohendem Zustand, dem diabetischen Koma, führen.  
  4. Kalium kann bei einem Diabetes nur unzureichend in die Körperzellen aufgenommen werden, verschärft wird die Situation noch durch häufig auftretendes Erbrechen. Die Folge ist eine Entgleisung des Wasser-und Elektrolythaushaltes.
  5. Erhöhte Glukosewerte im Blut erhöhen die Viskosität des Blutes; es wird zähfließender. Das Risiko einer Thrombose (Gefässverschluss) steigt.

 

Zusammengefasst sind die typischen klinische Symptome eines Tieres, das an Diabetes erkrankt ist, vermehrtes Fressen und Trinken sowie vermehrte Urinmengen. Trotz der erhöhten Nahrungsaufnahme nehmen die Tiere nicht zu, häufig nehmen zuvor adipöse Tiere sogar ab. Das Fell erscheint stumpf. In komplizierteren Fällen oder wenn der Diabetes unbehandelt bleibt, verschlechtert sich das Allgemeinbefinden. Die Tiere erbrechen und können Durchfall zeigen. In diesem Stadium kann es schnell zu ernsthaften Dehydratationszuständen kommen. Die Stoffwechselentgleisung schädigt in erster Linie die Nieren, die Leber und die Nerven. Die Symptome sind in diesem Stadium sehr variabel.

 

Die Verdachtsdiagnose Diabetes mellitus kann durch eine Untersuchung des Blutes und des Urins bestätigt werden. Zum Zeitpunkt der Blutentnahme sollte der Patient nüchtern sein.

 

Ein diagnostizierter Diabetes muss therapiert werden. Die Therapie der Wahl ist die Insulingabe per Injektion. Da der Diabetes ursächlich nicht heilbar ist, muss die Insulintherapie lebenslang erfolgen. Zu Beginn der Insulintherapie muss der Blutglukosespiegel regelmäßig kontrolliert werden um die korrekte Dosierung festzustellen. Auch dies geschieht durch eine Laboruntersuchung des Blutes.

Erkrankungen der Schilddrüse

Eine Dysregulation (Fehlregulation) der Schilddrüsenhormone kann in zwei Richtungen geschehen.

Hyperthyreose

Bei einer Überproduktion der Schilddrüsenhormone spricht man von einer Hyperthyreose. Diese kann Hunde sowie Katzen betreffen und äußert sich durch einen insgesamt erhöhten Stoffwechsel. Der Grundumsatz der Tiere ist gesteigert; sie versuchen meist erfolglos dieses durch vermehrte Futteraufnahme zu kompensieren. Ein typisches Symptom dieser Erkrankung ist daher ein Gewichtsverlust des Tieres trotz eines guten (oder gesteigerten) Appetits. Diese Tiere zeigen zudem häufig eine gesteigerte Aktivität, sie wirken ruhelos und gelangen leicht außer Atem. Um dem erhöhten Sauerstoffbedarf aufgrund der Stoffwechselerhöhung gerecht zu werden, muss die Herzleistung und die Atmung gesteigert werden. Dieses ist nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich; Veränderungen am Herzen sind die Folge einer nichtbehandelten Hyperthyreose. Gleiches gilt für die Leber. Als „Stoffwechselorgan“ muss auch diese dem gesteigerten Bedarf nachkommen und gelangt schnell an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
Neben den genannten Symptomen treten häufig auch DurchfallErbrechengesteigerter Durst oder Zittern der Muskulatur auf.

Die Verdachtsdiagnose einer Schilddrüsenüberfunktion kann mittels einer Blutprobe verifiziert (bestätigt) werden. Nach der Blutentnahme in unserer Klinik wird die Probe an ein Veterinärlabor gesendet, der Befund ist innerhalb weniger Tage da.

Eine Therapiemöglichkeit der Hyperthyreose ist die Gabe sogenannter Thyreostatika. Diese Medikamente werden täglich oral verabreicht. Sie senken den Schilddrüsenhormonspiegel wieder auf ein physiologisches (normales) Level.
Eine weitere Möglichkeit besteht grundsätzlich in der chirurgischen Entfernung der Schilddrüse. Allerdings kommen dafür nicht alle erkrankten Tiere in Frage. Welche Therapieform für Ihr Tier die richtige ist, wird Ihr Tierarzt individuell entscheiden.

 
Hypothyreose

Das Gegenteil der Hyperthyreose ist die Hypothyreose, also eine Unterfunktion der Schilddrüsenhormonproduktion. Diese ist bei der Katze deutlich seltener als beim Hund. Die Symptome reichen von Minderwuchs (Kümmern der Tiere im Wachstum), über geminderte Aktivität bis hin zum Haarverlust (Alopezie) vor allem am Rumpf. Häufig ist auch eine Zunahme des Körpergewichts trotz geringer Nahrungszufuhr.

Diagnose: Auch diese Erkrankung kann sehr leicht über eine Untersuchung des Blutes diagnostiziert werden.

Therapie: Behandelt wird die Hypothyreose durch die orale Gabe von Schilddrüsenhormon.

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